Phobien
Phobien sind intensiv übersteigerte Ängste und beziehen sich auf bestimmte Objekte, Situationen oder Aktivitäten. Sie gehen über das normale Maß hinaus und können das tägliche Leben erheblich beeinflussen. Zu den häufigsten Arten gehören spezifische Phobien, soziale Phobien und die Agoraphobie.
Was sind die Ursachen von Phobien?
Die Ursachen von Phobien sind vielfältig. Genetische Veranlagungen können eine Rolle spielen, ebenso wie (neuro-)biologische Faktoren, darunter Ungleichgewichte in bestimmten Neurotransmittern. Umweltfaktoren, erlerntes Verhalten und psychologische Auslöser, wie traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit, können ebenfalls zu Phobien beitragen.
Spezifische Phobien:
Spezifische Phobien konzentrieren sich auf konkrete Auslöser. Dazu gehören Tierphobien (z.B. Spinnen, Hunde), Umweltphobien (z.B. Gewitter, Höhen), Blut-Injektions-Phobien, sowie situative Phobien wie die Angst vor dem Fliegen.
Soziale Phobie:
Soziale Phobie bezeichnet eine übermäßige Angst vor sozialen Situationen, begleitet von intensiven Ängsten vor negativem Urteil und Ablehnung. Betroffene meiden oft soziale Interaktionen, was ihre berufliche und persönliche Entwicklung erheblich beeinträchtigen kann.
Agoraphobie:
Agoraphobie bezieht sich auf die Furcht vor Situationen, in denen Flucht schwierig sein könnte, wie Menschenmengen oder öffentliche Plätze. Betroffene meiden oft solche Orte aus Angst vor auftretenden Panikattacken.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die kognitive Verhaltenstherapie gilt als die wissenschaftlich am besten nachgewiesene Methode zur Behandlung von Phobien. Teil der Behandlung ist es, negative Denkmuster zu identifizieren und zu verändern. Zusätzlich werden Personen mit Phobien im Laufe der Therapie mit den angstauslösenden Objekten bzw. Situationen konfrontiert (nach gründlicher Vorbesprechung). Dies kann entweder schrittweise oder massiert (= mit hoher Intensität) erfolgen und zielt darauf ab, die Angstreaktion auszuhalten und sie in Folge dessen abzuschwächen bzw. gänzlich auszulöschen.
Fazit:
Phobien können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Durch das Verständnis ihrer Ursachen und der Vielfalt ihrer Erscheinungsformen können Betroffene Schritte unternehmen, um ihre Ängste zu überwinden. Mit kognitiven Ansätzen und systematischer Exposition/Konfrontation können Menschen lernen, ihre Ängste zu bewältigen und die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen.
Quellen:
Hamm, A. O. & Richter, J. (2020) Spezifische Phobien. In J. Hoyer & S. Knappe. Klinische Psychologie & Psychotherapie, 3. Auflage. Springer Verlag.
Lang, T., Helbig-Lang, S., Westphal, D., Gloster, A. T., & Wittchen, H. U. (2018). Expositionsbasierte Therapie der Panikstörung mit Agoraphobie: Ein Behandlungsmanual. Hogrefe Verlag GmbH & Company KG.
Hagena, S. & Gebauer, M. (2014). Therapietools Angststörungen. Beltz Verlag.